In unserem Blog Endenergie, Primärenergie & Nutzenergie haben wir die Begrifflichkeiten der einzelnen Energie-Arten sowie die Energieverluste zwischen den jeweiligen Übergabestellen erklärt.

Im aktuellen Beitrag beschäftigen wir uns mit den zahlreichen Möglichkeiten, einen positiven Einfluss zu nehmen und die Energie unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit zu optimieren. Energieeinsparung, -optimierung und CO2 Reduzierung sind nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im privaten Bereich wichtiger als je zuvor. Dies liegt nicht nur an der Abhängigkeit von Energierohstoffen und Rohstoffknappheit, sondern ist auch notwendig, um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Umso wichtiger wird es, sich damit zu befassen, welche Energiequellen man nutzt, aber auch um das Bewusstsein für den eigenen Energiebedarf zu schärfen sowie die Ermittlung von geeigneten Maßnahmen zur Energieoptimierung einzuleiten.

Wir möchten Ihnen aufzeigen, welche Maßnahmen zur Optimierung Sie vornehmen bzw. umsetzen können.

Energieoptimierung nach Energieart

In der Abbildung haben wir die Maßnahmen zur Energieoptimierung in zwei Bereiche unterteilt:

  • Energieart (Primärenergie, Endenergie, Nutzenergie)
  • Art der Maßnahme (Optimiertes Nutzungsverhalten, Bauliche Maßnahme, Optimierte Energiebereitstellung)

Primärenergie

Die Primärenergie lässt sich vor allem in der Energiebereitstellung optimieren. Dabei können in größerem Maßstab (bspw. regional oder global) erneuerbare Energien ausgebaut werden. Durch die daraus resultierende volatile Energieerzeugung, können eine CO2 Bepreisung sowie der Echtzeit-Handel an der Strombörse regulierend einwirken. Durch Lastmanagement und intelligente Speicher lässt sich zudem überschüssig erzeugte Energie aus regenerativen Energiequellen zwischenspeichern und bei Lastspitzen zurück in das Netz einspeisen. Durch Nutzung von erneuerbaren Energien am Standort (bspw. PV), lassen sich auch durch den Nutzer bzw. Eigentümer positive Effekte erzielen.

Endenergie

Bei den Endenergien hat der Nutzer oder Eigentümer einer Immobilie die Möglichkeit seine Energieversorgung auf Grünstrom umzustellen. Dabei müssen keinerlei bauliche Maßnahmen in der Immobilie durchgeführt werden. Da durch eine einfache Vertragsänderung beim zuständigen Energieversorger nachhaltig Treibhausgase reduziert werden können, ist diese Optimierungsmaßnahme auch ohne größere Investitionen umsetzbar. Es gibt allerdings auch bauliche Maßnahmen zur Optimierung der Endenergie. Durch die Modernisierung von Bestandsanlagen oder Neuplanung von effizienten Anlagen und Speichern können Wirkungsgrade optimiert und damit die lokale Energieversorgung um ein Vielfaches entlastet werden. Eine Modernisierung von Bestandsanlagen kann bereits mit geringen Investitionskosten große Effekte erzielen und amortisiert sich in der Regel bereits in wenigen Jahren.

ABER: Nicht immer ist eine Modernisierung unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll, da die verbauten Rohstoffe in der Produktion ebenfalls Energie benötigen. Um der Umwelt tatsächlich etwas Gutes zu tun, muss diese „graue Energie“ ebenfalls mit bilanziert und in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Nutzenergie

Die Nutzenergie lässt sich sowohl durch bauliche Eingriffe in das Objekt als auch durch intelligentes Nutzungsverhalten optimieren. Eine nachhaltige Gebäudesteuerung (bspw. automatische Verschattung oder Temperaturregelung) sowie intelligentes Lastmanagement senken den Energieverbrauch ebenso wie die Verwendung von Smart Home Geräten. Durch größere bauliche Eingriffe lässt sich der Energieverbrauch durch die Optimierung der Gebäudehülle reduzieren. Beispiele hierfür sind der Einsatz von Dämmmaterialien oder eine optimierte Verglasung.

ABER: Auch hier muss die „graue Energie“ mit bilanziert und in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Durch kleine Änderungen im Nutzungsverhalten wie bspw. das Ausschalten von nicht benötigten Geräten, lassen sich ebenfalls bereits deutliche Einsparungen erzielen, die sich auch im Geldbeutel widerspiegeln. Allein der Standby Modus eines LCD-Fernsehers verbraucht im Jahr ca. 43 kWh . Neben dem nutzergetriebenen Strombedarf lässt sich dabei auch Heizenergie einsparen. So hat bspw. korrektes Lüften einen positiven Effekt auf den Verbrauch. Bei Kippen von Fenstern wird bspw. die Dauer für einen kompletten Luftwechsel im Vergleich zum Stoß- oder Querlüften erheblich verlängert. Dadurch kühlt der Raum aus und Heizenergie wird verschwendet.

DBI Tipps:

  • Informieren Sie sich unverbindlich welche baulichen Maßnahmen Sie tätigen und welche Effekte erzielt werden können (sowohl ökologisch als auch ökonomisch). Oftmals sind nachhaltige Lösungen auch wirtschaftlich!
  • Passen Sie ihr Nutzungsverhalten an. Schon kleine Anpassungen können große Effekte erzielen!
  • Energieeinsparung, -optimierung und CO2 Reduzierung lässt sich nur gemeinsam erreichen.

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